Peter Kahlenborn „Vesica Pisces“
Grafisch bezeichnet Vesica Pisces die Schnittmenge zweier sich überlappender Kreise mit gleichem Radius. Ebenso ist Vesica Pisces („Fischblase“) die Bezeichnung des Teilungsprinzips, das Neurowissenschaftlern zufolge in natürlichen Entstehungsprozessen grundsätzlich anzutreffen ist: von der Teilung der befruchteten Eizelle über musikalische Schwingungsphänomene bis hin zu planetarischen Ereignissen ist das kreative Urprinzip anzutreffen. Vesica Pisces spielen exklusiv für die Besetzung designte Eigenkompositionen. Komplexe Linien und Arrangements wechseln sich ab mit Improvisationen von Country bis Neue Musik – Musik voller Fischblasen eben!
// Peter Kahlenborn (dr), Tobias Hoffmann (g), Ralph Beerkircher (g)
Jens Düppes „kleiner Prinz“
„Eine Improvisation über den kleinen Prinzen “, so nennen Jens Düppe und Filippa Gojo ihre konzertante Interpretation von Saint Exupéry’s Bestseller. Zu Gast an diesem Abend ist der Kölner Violinist und Performance Künstler Axel Lindner. Zu dritt, transparent und immer interaktiv dokumentieren sie in fünf musikalischen Dialogen die Reise des kleinen Prinzen durchs Universum. Die einzelnen, zum Teil sehr komischen Zusammentreffen des kleinen Prinzen mit Leuten auf anderen Planeten bilden inhaltlich die Ausgangs- und Bezugspunkte aller Improvisationen. Zusätzlich erzählt ein minimalistisch gehaltenes Video von der Reise.
// Filippa Gojo (voc, performance), Jens Düppe (dr, Live Sampling), Axel Lindner (vio, performance)
dus-ti
dus-ti wurde 2008 gegründet und ist ein Projekt in stetiger Transformation und Weiterentwicklung. Der Grundsatz heisst: Improvisation! Das Duo spielt komplett freie Musik, ohne Absprachen und festgelegte Abläufe. Dabei sind Noise-Elemente, Electronics und ein komprimierter Klang Teil des NowJazz Konzepts.
So ist dus-ti ist ein Katalysator von endlosen Einflüssen, der alles zerlegt und im Moment neu entstehen lässt. Er macht eine Bombe zu einem Herzschlag und lässt Schönheit im Chaos entstehen. dus-ti spielt den Soundtrack zur Gegenwart.
// Mirek Pyschny – Drums, fx, Pablo Giw – Trumpet, fx
Angelika Niescier „sublim“
Angelika Niescier ist laut arte kultur „eine der aufregendsten Stimmen im deutschen Jazz“ .
In ihrer faszinierenden, vitalen Musik versöhnen sich komplexe Themen, lyrische Stimmungen und verstörende Minimalismen. Nach der hochgelobten CD „sublim II“ schaffte es „sublim III“ die Erwartungen zu übertreffen – neben dem Vierteljahrespreis der deutschen Schallplattenkritik erhielt Niescier für die Produktion den EchoJazz 2010. Die erstklassigen Mitspieler entwickeln denselben hohen Energielevel wie die Bandleaderin, führen ihre vielschichtige Musik in neue Abenteuer und zeigen dabei eine unbändige Spielfreude und schier unbegrenztes kreatives Potential.
// Angelika Niescier (sax), Florian Weber (p), Sebastian Räther (b), Christoph Hillmann (dr)
www.angelika-niescier.de
Laia Genc „Liaison Tonique“
LiaisonTonique bildet ein Klanggeflecht, das die individuellen Stimmen der drei Musiker zu Athmosphären verdichtet, Geschichten zu erzählen vermag und mittels der Musik Bilder fast greifbar in die Luft malen kann. Live entstehen immer wieder neue zauberhafte Momente von Klangmalerei, die schillernd und fast so zerbrechlich wie Seifenblasen durch Raum und Zeit schweben. Von lyrisch modernen Passagen über impulsiv groovende Songs und einen spielerischen Umgang mit freier Improvisation reizt LiaisonTonique die Königsdisziplin des Jazzpianotrios aus. Größter Wert wird auf die ständige Interaktion und die unmittelbare Spielfreude gelegt.
// Laia Genc (p), Markus Braun (b), Etienne Nillesen (dr)
Clemens Orth Trio
Seit es Jazz gibt, verwendet er externe musikalische Einflüsse, um bei den Improvisationen neue Akzente zu setzen und scheinbar entfernte musikalische Punkte miteinander zu verbinden. Spricht man mit dem Pianisten Clemens Orth über seine Arbeit, stellt man schnell fest, dass er diesen horizontalen Aspekt von Musik bevorzugt. Ohne den Innenraum des Jazz zu verlassen, entfaltet seine Melodik eine bunte Welt voller Inspiration und Überraschungen, perfekt ergänzt durch Joscha Oetz am Bass und Silvio Morger am Schlagzeug. In den oft ausgedehnten klavierintros zeigt Orth seine Affinität zur elegienhaften, freien Improvisation und seine Liebe zum Impressionismus.
// Clemens Orth (p), Joscha Oetz (b), Silvio Morger (dr)
André Nendza Quintett
Nachdem das seit 2000 erfolgreiche „André Nendza Quartett“ bereits mit Gästen wie Thomas Heberer und Paolo Fresu gearbeitet hatte, entstand der Wunsch, die Trompete fest in das Ensemble einzubinden. Mit Stephan Meinberg erweitert einer der vielseitig-versiertesten Musiker der Szene die Gruppe zum Quintett. Die Kompositionen sind nach Ausflügen in die Kammermusik und an die Grenzen des Pop wieder stärker durch die Auseinandersetzung mit Jazz geprägt.“
Jazzthetik: „… exzellenter Modern Jazz, der sich Einflüsse aus aller Welt zunutze macht, ohne sie billig zu verheizen. Ein selbstbewußtes Statement voller Klasse und Esprit.“
// Stephan Meinberg (tp, flh), Claudius Valk (sax), Hendrik Soll (p), André Nendza (b), Christoph Hillmann (dr)
Tobias Christl „Wildern“
WILDERN ist Jazz – auch. WILDERN spielt Pop – auch. Wildern sind Jazz aber verehren Popperlen. Die junge Kölner Band nimmt sich Songvorlagen von Größen wie Björk, Leonard Cohen, The Smiths oder Grizzly Bear und stellt damit allerhand an. Aus einer melancholischen Ballade entwächst ein Groovemonster, aus orchestralem Pomp wird eine kammermusikalische Miniatur in Gänsehaut-Format. Popmusik wird hier durch Improvisation aufgebrochen, moduliert, auf den Kopf gestellt – und zugleich zeugen die innovativen Bearbeitungen von viel Respekt und Liebe zum Original. Pop wird zum Experiment – und Jazz wird aus dem Museum wieder zurück in die Clubs geholt.
// Tobias Christl (voc), Till Moses Kammertöns (ts), Matthias Nowak (db), Etienne Nillesen (dr)
a si & two no’s
a si & two no’s ist eine ménage à trois. Die beiden Rheinschiffer und Zwillingsbrüder Jörg und Christian liegen mit ihrem Schiff mit einem Defekt der Bordelektronik in Nimwegen vor Anker, als ihre Familien bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommen, der durch heftigen Regen und einen Konzertflügel verursacht wurde. Die afghanische Schirmverkäuferin Simin ist die einzige, die es durch das Unwetter zu ihnen schafft, um ihnen die traurige Nachricht zu überbringen. Während Simin ihnen mit Liedern angeblich über den Verlust hinweg helfen möchte, verfallen die beiden Brüder zunehmend Wahnvorstellungen über die Zerlegung eines Konzertflügels.
// Simin Tander (voc), Jörg Brinkmann (cello, electr), Christian Thomé (dr, electr)
Anne Hartkamp Quintet
Spielfläche für das „Quintet“ sind die Eigenkompositionen der Vokalistin – leichtfüßig virtuose Scat-Melodien, sensible Balladen, verwickelte Kontrapunkte, hypnotische Bassfiguren mit viel Raum für Interaktion, für die Kommunikation im Augenblick. Anne Hartkamps facettenreiche, ausdrucksstarke Stimme spannt den Bogen zwischen nuancierter Songgestaltung und instrumentalem Dialog mit der Band: in Frank Delle, Thomas Rückert, André Nendza, Oliver Rehmann findet sich ein einzigartiges Team zusammen. Und so entsteht eine entspannt zeitgenössische, mitreißende, lebensfrohe, intensive Musik voller Überraschungen.
// Anne Hartkamp (voc), Frank Delle (sax), Thomas Rückert (p), André Nendza (b), Oliver Rehmann (dr)
www.annehartkamp.de
Philip Zoubek „philz 4″
Das Projekt philz4 wird beim Wi Festival seine Premiere erleben. Alle Musiker kennen sich aus diversen Formationen und so entstand die Idee ein gemeinsames Projekt zu gründen. Es werden neue und alte Stücke aus der Feder von Philip Zoubek zu hören sein, die sich im Grenzbereich von Komposition und Improvisation bewegen. Stilistisch bewegt sich die Band zwischen freier Improvisation, Jazz und neuer Musik. Wie das genau zusammen kommt, wird man erstmals im Stadtgarten zu hören bekommen.
// Sebastian Gramss (b), Etienne Nillesen (dr), Philip Zoubek (p), Leo Huhn (reeds)
Ulla Oster „Chimäre“
Vier MusikerInnen begeben sich auf eine Reise in Scheinwelten. Klänge, Figuren und Bilder aus imaginären anderen Realitäten tauchen auf und geben Strukturen vor für Motive und Themen, für Interaktion und Improvisation. Analoge Linien und Akkorde sind eingebettet in eine künstliche Umgebung, Sound-Poetry als Schnittstelle der verschiedenen akustischen Welten. Ulla Oster hat hierzu ein hochkarätiges Quartett aus vielseitigen und kreativen Sound-Scouts der Kölner Szene zusammengestellt.
// Angelika Niescier (sax), Eva Pöpplein (laptop), Norbert Scholly (g), Ulla Oster (b, comp)
Christina Fuchs „No Tango“
Christina Fuchs/NoTango heisst das Quartett der gleichnamigen Komponistin und Saxophonistin und ist eines der ungewöhnlicheren Ensembles, das sich in der letzten Zeit aus der Kölner Jazz Szene hervorgetan hat. Diese Band beweist, dass innovativer Jazz nicht rau, schrill und düster sein muss, sondern delikat, witzig und lyrisch klingen kann. Ihre Kombination aus Jazz, ethnischer Musik und modernen Kompositionen fesselt vom ersten Moment an. NoTango lässt sich nicht leicht klassifizieren, ist aber hörend wunderbar einfach zu verstehen.
// Christina Fuchs (sax, bcl), Ulla Oster (db), Christoph Hillmann (dr, perc), Florian Stadler (acc)